Der richtige Helm

Worauf ist beim Helmkauf zu achten?

Beim Fahrradfahren gehört ein Topf auf den Kopf! Egal, ob im Straßenverkehr oder im Gelände, wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte immer einen Helm tragen, denn nur so können schwere Verletzungen vermieden werden. Dabei stellen Fahrradhelme schon lange kein lästiges Übel mehr dar – ganz im Gegenteil! Die Helmhersteller übertreffen sich selbst, was Funktionalität und Design ihrer Produkte betrifft. Die Auswahl ist entsprechend groß, da je nach Einsatzgebiet auch ganz andere Anforderungen zum Tragen kommen. Um ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir hier ein paar Tipps, worauf beim Helmkauf zu achten ist.

Einsatzgebiet

Helm ist nicht gleich Helm. Es gibt mittlerweile für jedes Einsatzgebiet den passenden Fahrradhelm. Da sich die Features der Modelle gänzlich unterscheiden, ist es sinnvoll beim Kauf genau darauf zu achten, für welchen Bereich der entsprechende Helm gedacht ist. Für Mountainbiker, die teils waghalsige Sprünge und andere Manöver hinlegen, gibt es beispielsweise Helme mit Kinnbügel, die in vielen Bikeparks mittlerweile Pflicht sind. Schließlich ist das höhere Sturzrisiko bei diesem Einsatzgebiet fast schon impliziert und man tut gut daran, sich rundum zu schützen. Selbstredend wäre ein Integralhelm für die gemütliche Tour entlang befestigter Radwege nicht nur überdimensioniert, sondern schlichtweg unpraktisch; spezielle City- & Urbanhelme bieten wiederum clevere Detaillösungen, wie beispielsweise ein integriertes Rücklicht oder eine herausnehmbare Regenhaube, die den Alltag enorm erleichtern. Hier lohnt sich der Blick auf die unterschiedlichen Modelle, um den richtigen Helm für sich zu finden – schließlich wird nur ein gut passender Helm auch gerne getragen.

Passform

Womit wir wiederum bei einem sehr wichtigem Thema wären: der richtigen Passform. Der beste Helm der Welt ist vollkommen nutzlos, wenn er im Regal liegen bleibt, statt aufgesetzt zu werden. Hier entscheidet eine optimale Passform mit guten Verstellmöglichkeiten über Top oder Flop. Denn nur, wenn der Helm bequem ist und auch bei Anstrengung und warmen Temperaturen eine gute Belüftung bietet, wird er auch gerne getragen. Der Kopfumfang entscheidet über die entsprechende Helmgröße. Das klingt im ersten Moment ganz banal: einfach die eigene Größe nachmessen und den passenden Helm aussuchen. Allerdings ist es beim Helmkauf unabdingbar verschiedene Modelle auszuprobieren, um die für sich richtige Passform herauszufinden. Jeder Kopf ist schließlich anders und manchmal merkt man erst durch den Direktvergleich und professionelle Beratung, worauf es beim Sitz des Helms wirklich ankommt. Für einen festen Halt haben viele Hersteller patentierte Verstellsysteme für ihre Helme entwickelt; so lassen sich Kopfring und Riemen individuell über verschiedene Dreh- oder Klickmechanismen anpassen.

Normung und Preispunkt

Es gibt zahlreiche, extrem günstige Helme auf dem Markt, die eine CE-Zertifizierung aufweisen. Allerdings sollte man dabei wissen, dass die Prüfung eines Helms nach der Europanorm EN 1078 lediglich die untersten Mindestanforderungen abdeckt. Moderne Helme von spezialisierten Herstellern bieten im Gegensatz dazu weit mehr Sicherheit und Ausstattung und halten deutlich größeren Belastungen stand. Diese Qualität hat natürlich auch ihren Preis – aber schließlich schützt man damit auch sein wichtigstes Köperteil und sollte immer auf Nummer sicher gehen.

Kleines Helm Glossar

Vollvisierhelme

Auch für den Fahrradbereich gibt es spezielle Vollvisierhelme, wie man sie beispielsweise aus dem Motocross-Sport kennt, die allerdings genau auf die Bedürfnisse von Mountainbikern zugeschnitten sind. Diese Helme bieten einen Kinnbügel und werden in Kombination mit einer sogenannten „Goggle“ getragen, wodurch sie das gesamte Gesicht schützen. Vollvisierhelme werden im Freeride- und Downhillbereich eingesetzt, da das Verletzungsrisiko aufgrund der anspruchsvollen Strecken entsprechend hoch ist; in vielen Bikeparks ist das Tragen von Vollvisierhelmen dementsprechend Pflicht. Mittlerweile bieten manche Hersteller auch leichtere Varianten mit abnehmbaren Kinnbügel an; diese Art von Helm ist besonders bei Enduro-Bikern beliebt, die den Kinnbügel bei langen Bergauf-Passagen abnehmen, um so eine angenehmere Belüftung zu haben, ohne bei der Abfahrt auf das Plus an Schutz verzichten zu müssen.

Halbschalenhelme
MTB

Während im Gravity-Bereich kein Fahrer ohne Vollvisierhelm unterwegs ist, sind Mountainbiker aus anderen Disziplinen eher mit Halbschalenhelmen anzutreffen. Diese Helme sind sehr gut belüftet, bieten ein kleines (meist variables) Visier und sind deutlich leichter als Vollvisierhelme, weswegen sie besonders bei langen Touren punkten und den Nacken schonen. In den letzten Jahren haben sich MTB Halbschalen enorm weiterentwickelt und bieten unterschiedlichen Sicherheitstechnologien (wie beispielsweise MIPS oder Koroyd) für eine ideale Stoßabsorption. Zudem umschließen besonders Enduro-spezifische Helme den Hinterkopf sehr großflächig, um einen möglichst allumfänglichen Schutz zu bieten.

Halbschalenhelme
Rennrad

Der Rennradbereich stellt ganz spezifische Anforderungen an einen Helm, da die Fahrer meistens über viele Stunden im Sattel sitzen und mit extrem hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind. Das bedeutet, dass der Helm maximale Sicherheit bieten muss, ohne gleichzeitig zum Störfaktor zu werden. Ein absolutes Minimalgewicht und ideale Belüftungsverhältnisse sind für Rennradfahrer demnach unabdingbar. Außerdem spielt die Aerodynamik im Rennradbereich eine entscheidende Rolle, weswegen die Halbschalen (im Gegensatz zu ihrer Verwandtschaft aus dem MTB Bereich) ohne Visier daher kommen und deutlich windschnittiger konstruiert sind.

Fahrradhelm

City & Trekking

Während man im MTB- und Rennradbereich erfreulicherweise keine Fahrer ohne Helm antrifft, sind viele Radler in der Stadt leider (immer noch) ohne Kopfschutz unterwegs; dabei birgt gerade der Trubel des Straßenverkehrs enorme Gefahren für Fahrradfahrer. Auch im urbanen Bereich haben sich die Helme in der Vergangenheit enorm weiterentwickelt und sind vom lästigen Übel zum stylischen Accessoire avanciert. In Sachen Farben, Formen und Funktionalität sind keine Grenzen mehr gesetzt; zudem sind die Helme sehr leicht und angenehm zu tragen. Dank praktischer Detaillösungen, wie beispielsweise integrierten Lichtern und/oder Regenhauben, werden die Helme zu echten Alltagshelfern. Da gibt es wirklichen keinen Grund mehr auf den Lebensretter in spe zu verzichten.