Reisebericht

Bevor man so einen fertigen Katalog in Händen halten kann, vergehen bei uns im Büro Wochen des Trubels. Während unsere Produktmanager die Produktion mit dem Musterbau der neuen Modelle belagern und die letzten Ausstattungsdetails der Fahrräder finalisieren, tippt man sich im Marketing die Finger wund; schließlich soll es auch im kommenden Jahr wieder hilfreiche Tipps und spannende Stories zu lesen geben. Da tut ein bisschen Abwechslung auf jeden Fall gut, weswegen wir uns für ein paar Tage für eine der schöneren Aufgaben nach Saalbach-Hinterglemm verabschiedet haben. Also Transporter voll packen mit den neuen Rädern und ab in die Berge zum Mountainbike-Action-Shooting!

Anreise & Einstimmung

Unser Ziel war das Hotel Alpina, das im Herzen Hinterglemms zu finden ist und praktischerweise neben der Zwölferkogelbahn liegt; so stolpert man von seiner Unterkunft direkt in den Lift und damit zur ersten Strecke. Ein idealer Ausgangspunkt also, um die schier endlosen Trails der Gegend in Angriff zu nehmen; schließlich ist die Region rund um die Saalach unter Mountainbikern längst kein Geheimtipp mehr. Auf einer Gesamtlänge von über 400km schlängeln sich Bike-Strecken aller Schwierigkeitsstufen in die Täler; wobei von naturbelassenen Singletrails bis zum anspruchsvollen Downhilltrack wirklich keine Wünsche offen bleiben. Moderne Kabinenbahnen buchsieren die Biker samt Arbeitsgerät auf die Berge und das auch noch kostenlos! Als Eintrittskarte dient hier nämlich die JOKER CARD, die beim Aufenthalt in einer Partner-Herberge inklusive ist und für den gesamten Aufenthalt gilt.

Leider hatten wir von unserem Standort in Eschweiler eine etwas längere Anreise (10 Stunden sind da schnell hinterm Steuer verbracht) und auch schon den ersten Schrecken: Schon kurz hinter München begrüßte uns ein heftiges Gewitter, das Flüsse über die Ufer steigen ließ und kopfgroße Steine auf die Straße spülte. Nicht die besten Grundvoraussetzungen für ein Fotoshooting, was einen schon mal ins Schwitzen bringt; ein Katalog ohne Bilder ist eben auch nicht so dolle. Aber wie die Berge so sind, war davon am nächsten Morgen nichts mehr zu spüren und nicht nur unsere Gastgeber, Dani und Sascha, begrüßten uns mit einem Strahlen. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es bei Kaiserwetter zum Einrollen auf die Z-Line, die nur eine Fahrt mit der Zwölferkogelbahn entfernt liegt. Die flowige Strecke bietet nicht nur Spielereien, wie North-Shore Elemente und Wallrides, sondern auch zahlreiche Anlieger und kleinere Sprünge. Ideal, um schon mal ein bisschen auf den Saalbach-Hinterglemm-Geschmack zu kommen.

Fotoshooting Tag 1

Nach drei knackigen Abfahrten schritten wir ans Werk. Unser Fotograf, Dennis, wollte hoch – und zwar so hoch, wie nur irgendwie möglich. Schließlich sollen nicht nur unsere Gemüter, sondern auch die Bilder von den Bergen und dem atemberaubenden Panorama profitieren. Also ran an die Bikes und ab zum Schattberg-X-Press, der einen schon mal auf eine Höhe von 2.020m bringt. Von dort aus ging es Richtung Hacklberg-Trail. Einige wissen bestimmt bereits, was einem bevor steht, wenn man diese Strecke unter die Stollen nehmen will: Schieben. Um auf den Westgipfel zu gelangen, muss man nämlich noch eine Schotterstraße in Angriff nehmen, die laut unserer Marketingmaus, Caro, mindestens 48km lang ist. ;-)

Rauf auf den Hacklberg

Getreu nach dem Motto „kommt Zeit, kommt Caro“ (Vielen Dank an Dirk für das neue Sprichwort!) konnten wir auch nach dem mühseligen Anstieg richtig los legen. Das Wetter belohnte uns mit bestem Licht und so konnten wir eine Location nach der anderen in Angriff nehmen, um schlussendlich mit der 10km langen Abfahrt des Hacklberg-Trails belohnt zu werden, der definitiv zu einem der schönsten Single-Trails gehört, den wir je gefahren sind. Als wenn der Tag nicht schon grandios genug war, erwartete uns zurück im Hotel übrigens der Burger-Abend beim täglich wechselnden Themenbuffet; so konnten wir den ersten Shooting-Tag bei super Essen und süffigen Gösser-Bier ausklingen lassen.

Fotoshooting Tag 2

Insider Tour

Am Vormittag des zweiten Tages konnten wir es uns nicht nehmen lassen mit der gesamten Crew direkt nochmal den Hacklberg unter die Stollen zu nehmen, um noch ein paar Trail-Kilometer hinter uns zu bringen, bevor es am späten Nachmittag zur nächsten Foto-Location ging. Schließlich stand am Tag 2 noch ein ganz besonderes Shooting auf dem Programm: zusammen mit Dani und Sascha galt es den Sonnenuntergang mit Bergpanorama einzufangen. Also ging es in Saschas ausgebautem Pick-up rauf auf den Bernkogl, wo nur unberührte Natur und Pferde auf uns warteten.

Dani und Sascha kommen dem ein oder anderen sicherlich bekannt vor; und zwar nicht nur, weil Letzterer bereits im ersten Drössiger Bike Guide zu sehen war. Zusammen managen sie nämlich nicht nur das Hotel Alpina, sondern gehören fast schon zur lokalen Prominenz. In der Videoserie „Saalbach-Stories“ stellen die beiden die Region und ihre Highlights vor und zeigen euch, was man vor Ort alles erleben kann. Selbstverständlich gibt’s die Tipps der beiden auch live und in Farbe und man kann zahlreiche Biketouren, Wanderungen oder Fahrtechnikseminare direkt vom Hotel aus starten. Diese Gelegenheit wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, weswegen Sascha direkt als Bike-Coach antreten konnte, um uns Bunny-Hop und Kurventechnik vorzuführen.

Fotoshooting Tag 3

Trail of Doom

Den dritten und letzten Tag sparten wir uns für das große Cross-Country-Shooting auf. Während die Aufgabenstellung „auf einem Hardtail gut auszusehen“ zu Dirks Paradedisziplinen gehört, kam unsere Caro allein bei der Vorstellung ganz schön ins Schwitzen. Da machte Dennis es nicht gerade besser, als er verkündete, dass es diesmal GANZ weit nach oben gehen soll. Schließlich muss man auch irgendwie wieder vom Berg runter…

Um alles aus den umliegenden Foto-Locations herauszukitzeln ging es an diesem Vormittag ein Tal weiter, um am Kitzsteinhorn den höchsten Punkt des Salzburger Landes zu erkunden. Inmitten fast schon unwirklicher Felslandschaften wurden wir mit dem besten Ausblick der Woche belohnt, der sich auch auf den Bilder sehen lassen konnte. Nach mehreren Stunden Shooting mussten wir uns nur beim Abstieg etwas beeilen, weil das nächste Gewitter im Anmarsch war. Leicht gesagt, bei einem 12km langen Trail, der es wirklich in sich hatte. Während Dennis am Abend von einem der besten Trails berichtete, den er je unter die Stollen bekommen hat, ist Caro die Strecke als „Trail of Doom“ in Erinnerung geblieben. Tja, des einen Freud, des anderen Leid.

Nach drei wirklich tollen Tagen ging es für uns leider wieder zurück an den Schreibtisch. Aber wir träumen immer noch heimlich vom Hacklberg-Trail und würden Tastatur und Bildschirme sofort wieder gegen steile Schotteranstiege und flowige Abfahrten eintauschen. Nachdem das Bike Business oftmals aus viel mehr Excel-Tabellen als Trails besteht, ist ein Action-Shooting eine willkommene Abwechslung, auf die wir uns jetzt schon wieder freuen. Um noch besser vorbereitet zu sein, haben wir uns auf jeden Fall ein paar Merksätze schon mal dick hinter die Ohren geschrieben.

Die Lehren des Trips

  • Schieben gibt den übelsten Muskelkater von allen
  • Almdudler schmeckt nur in Österreich richtig gut
  • Für Punschkrapfen kann man auch ein bisschen später abreisen
  • Tischtennis ist gefährlicher als Mountainbiken, zumindest für Handys
  • Eine gute Abfahrt ist jede Strapaze wert
  • Keiner kennt die Regeln von „Mayern“ bzw. „Mäxchen“
  • Im Hotel Alpina gibt es den besten Tafelspitz der Welt (sorry, Mama!)

Und falls ihr jetzt direkt die Koffer packen wollt, um in den nächsten Bike-Urlaub zu starten, dann nixwie los nach Saalbach-Hinterglemm! Wir sehen uns dort. :-)

Links

Unterkunft in Saalbach-Hinterglemm | Hotel Alpina

Fotos | Dennis Stratmann Photography

Bike Wear | Local Outerwear


Ein riesengroßes DANKESCHÖN nochmal an Dennis, der wieder grandiose Fotos für uns gemacht hat und immer für viel Spaß und Motivation beim Shooten sorgt; an Maria, die uns mit einer Engelsgeduld ertragen hat, obwohl wir daran Schuld waren, dass ihr wohlverdienter Familienurlaub unterbrochen wurde. Und ein dickes fettes DANKE DANKE DANKE an unsere wunderbaren Gastgeber, Dani und Sascha, die uns nicht nur perfekt beherbergt und versorgt, sondern auch tatkräftig bei den Fotos unterstützt haben. Wir hatten eine super Zeit und wahnsinnig viel Spaß bei und mit euch! Wir freuen uns schon auf ein nächstes Mal!

Eure Drössiger Crew