Punkt 1
Anfahren Die eigentliche Arbeit beginnt schon weit vor der Kurve; bereits bei der Anfahrt muss man seinen Kontrahenten richtig abschätzen können. Lage, Radius, Beschaffenheit und Bodenverhältnisse – nur, wer hier die richtigen Entscheidungen trifft verliert keine Geschwindigkeit bei der Kurvenausfahrt. Klingt dramatisch, aber gerade am Anfang kann man sich darauf verlassen, dass man eine Kurve am besten immer ganz außen nimmt. So nutzt man den Platz ideal aus und verliert keinen Schwung. Apropos, eine goldene Regel besagt: Hände weg von den Bremsen! Die Kunst ist es, die Geschwindigkeit vor der Kurve ideal anzupassen. Gerade Streckenbauer werden euch sehr dankbar sein, wenn ihr weder Bremswellen noch –spuren in die Anlieger zimmert.
Punkt 2
Blickführung Die falsche Blickführung bedeutet das Aus für jede flowige Kurvenfahrt. Hier muss weit über den Stollenrand hinaus geblickt werden; was direkt vorm Vorderrad passiert ist in der nächsten Sekunde sowieso Vergangenheit. Sprich, da müsst ihr durch und könnt nichts mehr dran ändern. Also lieber mal den Blick schweifen lassen und gucken, was auf dem Trail sonst noch los ist. In Kurven heißt das konkret: Schon am Scheitelpunkt sollte der Blick Richtung Kurvenausgang gehen. Praktischerweise fährt man nämlich immer genau dahin, wo man hin guckt!
Punkt 3
Geschwindigkeit mitnehmen Besonders spaßig wird es, wenn einen Kurven nicht mehr ausbremsen, sondern mit mehr Speed in den nächsten Teil der Strecke katapultieren. Wenn man z.B. durch einen Anlieger fährt, lässt sich zum Kurvenausgang noch eine kleine Portion extra Schwung mitnehmen, wenn man Arme und Beine kräftig streckt. Dadurch „pusht“ man das Fahrrad und kann noch etwas beschleunigen.
Punkt 4
Spitzkehren Wem Anlieger und sonstige Kurven schon zu langweilig sind, der sollte sich Spitzkehren als nächste Herausforderung suchen. Wo der Radius so gering ist, dass sich die Kurve unmöglich flowig durchfahren lässt, ist besonderes Körper- und Bike-Gefühl gefragt. Die Rede ist vom Umsetzen; das heißt, man rollt die Kurve bis zum Scheitelpunkt, zieht gefühlvoll die Vorderradbremse und lässt das Hinterrad abheben. Im besten Fall schafft man es, das Hinterrad mit der Hüfte nicht nur in die Luft, sondern auch schwungvoll zurück in die Kurve zu bewegen – und zwar in die neue Fahrtrichtung. Diese Technik verlangt neben dem richtigen Untergrund (das Vorderrad sollte nicht weg rutschen!), viel Übung und Balance.