Im Test: Das XRA OneDuro 2

Im Zuge der Drössiger Testsession mit dem Geländefahrrad Aachen e.V. hatten 10 Teilnehmer die Gelegenheit jeweils ein Bike aus unserer aktuellen Modellpalette für einen ganzen Monat lang zu testen. Schließlich kann man auf seinen Hometrails, wo man jede Wurzel und jeden Stein persönlich kennt, am besten über die Performance eines Rades urteilen. Wie es den Testern ergangen ist und was sie mit ihren Bikes erlebt haben, das erfahrt ihr hier.

Constantin mit dem OneDuro im Bikepark Dreiländereck.

Der Name OneDuro lässt auf ein kompetentes Enduro hoffen, doch erfüllt es einem diese Hoffnung?

Erst einmal zu mir. Mein Name ist Constantin, ich bin 19 Jahre alt und fahre nun schon seit drei Jahren Mountainbike. Zuvor fuhr ich jedoch viele Jahre BMX, Trial, Motorcross und Enduro (motorisiert). Diese vielen verschiedenen Disziplinen erklären auch meine wild zusammen gemischte und durchaus brutale Fahrtechnik.

Genug zu mir und zurück zum Bike. Drössiger gab mir das XRA OneDuro 2 für einen Monat. Dieser Monat war der absolute Härtetest für das Bike. 270 Kilometer – gemischt aus Tour, Trail, Downhill, bis hin zu fetten Sprüngen im Park. Eines kann ich vorweg nehmen: Das Bike kann wirklich vieles, zu einem guten Preis und das wirklich gut.

Erster Eindruck

Zu Beginn war ich leicht skeptisch. Eine SLX Komplettausstattung und ein „einfacher" Monarch im Hinterbau? Ich war mir in diesem Moment nicht sicher, ob das Bike diesen Monat überleben würde.

Doch schon bei einer einfachen Runde über den Drössiger Parkplatz zauberte mir das Bike ein Lächeln ins Gesicht. Der Grund dafür: Das OneDuro ließ sich mit Leichtigkeit auf das Hinterrad bringen und verharrte dort, ohne mir ein unsicheres Gefühl zu geben. Es ließen sich nicht nur gute Wheelies machen, sondern auch lange und spaßige Manuals. Der Unterschied: Beim Wheelie tritt man. Das Manual wird durch reine Gewichtsverlagerung eingeleitet und man rollt ausschließlich auf dem Hinterrad.

Auf dem Trail

Natürlich musste ich mit dem Bike direkt am folgenden Tag in sein natürliches Habitat: Den Wald. Bereits auf dem Weg dorthin bemerkte ich, dass der Dämpfer auch im offenen Modus sehr neutral war und das Fahrrad beim bergauf fahren kaum wippte. Meine Spannung war groß und meine Erwartung hoch, als ich endlich am ersten Trail angekommen war.

Schnell die 150 mm Rock Shox Reverb eingefahren, den Dämpfer auf die offene Einstellung gestellt und ich war bereit für den Downhill. Diese Abfahrt war ein absolutes Erlebnis. Nach einer gefühlten Minute voller Emotionsausbrüchen war der Trail zu Ende. Unten angekommen strahlte ich über beide Ohren. Meine Erwartungen waren um ein gutes Stück übertroffen und das Drössiger zog mich schon wieder zum nächsten Trail.

Auch hier hatte ich das selbe Maß an Spaß. Die 27,5 Zoll Laufräder zusammen gesetzt aus Mavic Felgen und einer SLX Nabe, kombiniert mit der hoch gelobten Lyrik und dem (für mich überraschend guten) Monarch, vereint durch den Drössiger Rahmen bügeln über sämtliche Wurzeln und Steine, als ob es nichts wäre. Durch Kurven geht es wie auf Schienen und in der Luft verhält es sich recht sicher.

Falls es dann doch mal etwas eng wurde, hatten die SLX Bremsen genug Bremspower um die Kontrolle wieder zurückzuerlangen. Nach der ersten Gewöhnungsphase, die nebenbei erwähnt nicht einmal einen Tag in Anspruch nahm, gelang es mir durch die gute Geometrie des Rahmens die meisten Kurven zu fahren, ohne überhaupt nur an Bremsen denken zu müssen.  

Kritikpunkte

Leider hatte ich überraschend oft platte Reifen. Die Felgen besitzen sehr schmale Seitenwände, was den Schlauch schon bei einem leichten Durchschlag zerstörte. Zudem war es wirklich sehr schwer den Mantel von der Felge zu bekommen, was mich dazu brachte, im Hinterrad mit 3 Bar und im Vorderrad mit 2,5 Bar zu fahren. Es ist jedem nur zu empfehlen sofort auf Tubeless umzurüsten.

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass der Dämpfer relativ schnell durch geschlagen ist. Dies sollte sich jedoch durch das Verbauen von Volume Spacern vermeiden lassen. Außerdem hatte ich einen Achsbruch in Folge einer sehr intensiven Parksession. Im Allgemeinen ist das XRA Park tauglich, jedoch gibt es Bikes, die dafür noch etwas solider gebaut sind und es einem verzeihen, wenn man nach einem sieben Meter Table nicht perfekt ausgerichtet landet.

Hierbei ist jedoch noch einmal zu erwähnen, dass ich eine sehr aktive und materialmordende Fahrweise an den Tag lege.

Mein Fazit

Alles in allem lässt sich sagen, dass das Drössiger XRA OneDuro für den erschwinglichen Preis von 2700 Euro ein echt tolles Bike ist. Die Komponenten sind einfach, aber solide gehalten. Zudem ist es sehr leicht das Fahrrad einzustellen, was das Bike für mich sehr Anfänger freundlich macht. Sobald man den Luftdruck des Fahrwerks eingestellt hat, kann es losgehen und man kann ungeahnt viel Spaß mit dem Bike haben. Dies soll jedoch nicht heißen, dass das OneDuro nicht auch für Fortgeschrittene und sehr gute Fahrer geeignet ist. Wer an einem wettkampftauglichen Bike interessiert ist, sollte einen Blick auf das noch besser ausgestattete XRA OneDuro 1 werfen.